Ursache und Wirkung

15.10.2016

Der Mensch neigt dazu sich wiederholende Ereignisabfolgen als die Regel vorzustellen und so Ursache und Wirkung miteinander zu verbinden. Wenn also Ereignis A eintritt - ist automatisch Ereignis B die Folge. Eine vereinfachte Sicht der Dinge, die jemanden in Sicherheit wiegt und seine Lebensumstände als gegeben hinnehmen lässt. Sollte es jedoch einmal sein, dass diese Ereignisse durcheinander gebracht werden, dann ist plötzlich die Weltansicht auf den Kopf gestellt und man sucht nach dem "Schuldigen" oder demjenigen, der die Sache wieder zurechtbiegen könnte.
Dazu will ich Ihnen die Geschichte der Himmelsscheibe von Nebra näherbringen. Es ist dies die älteste konkrete und wirklichkeitsnahe Darstellung unseres Firmaments und sie stellt zugleich auch Symbole religiöser Themenkreise dar. Sie ist über 3600 Jahr alt und wurde 1999 in einer Steinkammer auf dem Mittelberg nahe der Stadt Nebra in Sachsen-Anhalt gefunden. Man weiß, dass sie um 1600 vor Christus vergraben wurde, nachdem sie bis dahin zu Kultzwecken genutzt worden war.
Was war passiert? Wissenschafter haben herausgefunden, dass sie durch einen Vulkanausbruch mit einer riesigen Aschewolke plötzlich für die Menschen damals wertlos geworden war. Durch diesen Vulkanausbruch verfinsterte sich der Himmel in Mitteleuropa für 20 bis 25 Jahre, in dieser Zeit wurde es ein bis zwei Grad kälter. Kalte und nasse Sommer mit verheerenden Mißernten, sowie außergewöhnlich kalte Winter waren die Folge. Für die Menschen der Bronzezeit, die einem Sonnenkult huldigten, waren diese Veränderungen unerklärlich und erschütterten ihren Glauben an die Götter. Das Symbol des alten Kultes wurde entweiht und damals auf dem Mittelberg verbgraben und den Göttern geopfert. Möglicherweise sollten die Handlungen die Götter gnädig stimmen um die alten Zustände wieder herzustellen.
Das ist lange her und dennoch geschehen diese "Wenn...Dann" Geschichten heute noch. So bringt ein Bischof aus der Jetzt-Zeit eine Veranstaltung die tragisch endete mit der "Strafe Gottes" in Verbindung obwohl unsere Generation von einem liebenden Gott und nicht von einem strafendem Gott schon in der Schule gelernt hat.
Nicht immer wenn wir für etwas keine Erklärung haben sollten wir so einfach denken!

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