You made my day

1.9.2018

Auf meinem Weg zur Arbeit begegne ich des Öfteren einem Augustinverkäufer (Augustin ist eine Straßenzeitung, mit der sich Arbeitslose etwas dazuverdienen können). Er entspricht nicht dem was man sich unter einem Schönheitsideal vorstellt.

Seine Haut ist dunkel, was nichts zur Sache tut, seine Zähne sind nicht mehr die allerbesten und stehen in lockeren Zahnreihen, seine Haare die schon leicht ergraut sind, stehen in Rasterlocken wild vom Kopf und werden von einer bunten Häkelkappe in Jamaicafarben zusammengehalten. Seine Gestalt ist klein und drahtig, dünne Arme und Beine stecken in einer zu großen Bekleidung, die Füße meistens in alten Sandalen.

Und doch hat er eine besondere Gabe, die man heute und besonders in der Großstadt selten findet: er schafft es in wenigen Sekunden zu den Herzen der Menschen die ihm begegnen vorzudringen. Mit dem Angebot der Straßenzeitung, die er mit seiner tiefen, kratzigen Bassstimme feilbietet, gefolgt von einem unvergleichlichen Lachen, das mitreißt, zaubert er den Leuten ein Lächeln ins Gesicht. Dieses Lächeln welches mindestens bis zum Ende der nach oben führenden Rolltreppe anhält und das die Leute an die nach unten fahrenden Menschen weitergeben.

So glaubt man augenblicklich an einen guten Tag, einen guten Verlauf der Alltagsprobleme, die man mit sich schleppt und an das Gute in den Menschen. So leicht kann das sein – also würde man sich auf Englisch mit: you really made my day! THX - bedanken.

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