Der gesteinigte Jesus

14.10.2016

Es ist jetzt eine Weile her, da gab es in unserer Gemeinde große Aufregung: Jemand hatte mit Steinen die Schaukästen an der Kirchenaußenmauer zerschossen und war anschließend dazu übergegangen die Darstellung des gekreuzigten Jesus ebenfalls mit Steinen zu bewerfen.
Der Vater einer der Übeltäter(innen) gestand die Tat wenig später und - um es gleich vorweg zu nehmen, es war keine Tat von Andersgläubigen. Große Hochachtung vor der sicherlich nicht leichten Entscheidung dies zuzugeben. Es gehört viel Mut dazu eine einmal geschehene Sache einzugestehen. Sicherlich hat dieser Vater noch viel an Erziehungsarbeit zu leisten, aber als Vorbild für das Kind ist er tadellos.

Jetzt kann man natürlich viel darüber nachdenken - wo wir denn hingeraten sind, in welchen Zeiten wir leben, dass das Gut anderer nicht geachtet wird, dass es eine Beleidigung für unseren Herrn ist, eine arge Nichtachtung unseres Glaubens. Mich als Kunstliebhaber hat zusätzlich erschreckt, dass keine Ehrfurcht und Anerkennung vor dem Kunstwerk des Gekreuzigten vor der Tat zurückgeschreckt hat.

Was mich aber von Anfang an bei meinen Gedankengängen begleitete war - und das mag jetzt zwar sonderbar klingen -aber es war tatsächlich die Erinnerung an die Filme von "Don Camillo" und wenn Sie diese Filme kennen, dann erinnern Sie sich sicherlich auch an die besänftigende Stimme des Gekreuzigten Jesus, der den hitzköpfigen Don Camillo mit Sanftmut auf den rechten Weg brachte. Und genau diese Synchronstimme klang in meinem Innersten: ...."Vergib Ihnen - du weißt, ich hab schon viel mehr gelitten, damals .... und du weißt, ich hab es gern getan, denn ich hab es für euch getan! .....Also vergib Ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun!"

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